Bodenbeschaffenheit


Klima und Rebsorten

Der Boden entstand in beiden Lagen in der Erdenzeit des „Trias“ mit ca. 100 m mächtigen Ablagerungen aus Buntsandstein. Aus der Verwitterung des mittleren Buntsandsteins und quarzitisch gebundenen Felssandsteins und dem Anflug von Löß entstand dann im Laufe von Millionen Jahren der Boden als Standort unserer Reben.

 

Das Klima hat in Klingenbergs eine atlantische Tönung: milde Winter, nicht ganz so heiße Sommer und für fränkische Verhältnisse höhere Jahresdurchschnittsniederschläge von 700 mm. Die Jahresdurchschnittstemperatur liegt mit 10° C, ca. 1° C über dem mainfränkischen Mittel. Der Frühling hält hier früher Einzug als in anderen Weinbaugegenden Frankens. Zum speziellen Lageklima (Bestandsklima) ist zu sagen, dass etwa 3/4 der Klingenberger Weinbaufläche sich als klimatisch gut bis erstklassig und 1/4 als normal darstellen. Der Reben-Austrieb erfolgt in den Terrassenlagen durchschnittlich eine Woche früher. Dieser Vorsprung setzt sich über die Blüte bis zur Reife fort. Ein weiteres Indiz liefert auch die Blüte, der aus 40 Mandelbäumen bestehenden Allee am Hohberg am „Fränkischen Rotweinwanderwegs“. In milden Wintern öffnen sich hier schon Ende Januar bis Anfang Februar die weiß bis rosa gefärbten Blüten und verbreiten mit ihrem süßlichen Duft den ersten Hauch des herannahenden Frühlings.

 

Im Zusammenspiel von Bodenverhältnissen, Standortklima und Terrassierung bieten sich die Klingenberger Lagen regelrecht dem Rotweinanbau an. Deshalb sind seit eh und je , schwankend, zwischen Zweidrittel bis Dreiviertel der Klingenberger Weinbauflächen mit Rotweinreben und der Rest mit Weißweinsorten bepflanzt.

 

Den Hauptanteil der Rotweinfläche stellen der Spätburgunder mit ca. 10 und der Portugieser mit 9 ha. Die anderen roten Sorten wie Müllerrebe, St. Laurent, Domina, Deckrot, Trollinger (hier Fleischtraube genannt), Dornfelder, Regent (pilzresistente Neuzüchtung) u.a., sind von untergeordneter Bedeutung. Bei den weißen Sorten dominiert der Müller-Thurgau mit 6 ha. Ihm folgen Silvaner, Traminer und Riesling mit ca. 1 ha, sowie zum geringeren Teil auch Faber, Bacchus, Rieslaner, Morio-Muskat und einige alte Sorten wie Gutedel und Muskat-Ottonel. Sie haben eine gewisse Bedeutung, spielen aber wirtschaftlich keine größere Rolle.

 

Eine Besonderheit ist ein sehenswerter „Museumsweinberg“ mit der alten Klingenberger Pfahlerziehung und einem „Gemischten Satz“ aus mindestens 20 zum Teil sehr seltenen und teilweise schon fast ausgestorbenen Rebsorten.