1950 ist es endlich soweit. Im Hof und den Kellern des Stadtschlosses findet das erste Winzerfest statt. Es ist auch das Erste seiner Art am Untermain. Die Veranstaltung wird dank der Mithilfe der Vereine und der Bevölkerung ein unwahrscheinlicher Erfolg. Seitdem zählt das Winzerfest, das alljährlich im August stattfindet, zu den Höhepunkten im Leben der Rotweinstadt und kann im Jahre 2000 auf 50 Festjahre zurückblicken.
Die Weinpreise in den Häckerwirtschaften haben etwas angezogen. Man verlangt für Weißwein 50 und für Rotwein 60 Pfennige, fünf Jahre später 70 und 90 Pfennige. Wegen der großen Zahl der Häckerwirte sollen stets zwei zur gleichen Zeit zugelassen werden, doch sollten sie räumlich weit getrennt wohnen. Die wichtigen Dinge, wie Sperrung der Weinberge etc., werden nun mittels Ortsschelle bekannt gegeben. Nachdem Leo Süppel als Kapitän zur Christlichen Seefahrt zurückgekehrt ist, übernimmt Bürgermeister Ernst Ebert den Vorsitz, später rückt Max Lüft nach. Schriftführer wird Bruno Orgeldinger. Ab 1956 ist die Erstellung eines Wildzaunes zwischen dem Wald und den Weinbergen im Gespräch, da der Wildschaden immer stärker wird. Der Weinbaupionier Franz Wengerter I., erhält zu seinem 90. Geburtstag die Frankenweinmedaille in Silber. Dies ist die dritte Verleihung dieser hohen Auszeichnung.